Die Plattform nennt als Beispiele Prag und Lissabon (Gemeinde Santo António), wo nach ihren Angaben auf fünf Einwohner etwa drei Hotelzimmer kommen. Und das zu einer Zeit, in der die Europäische Union im vergangenen Jahr 3 Milliarden Übernachtungen in Touristenunterkünften verzeichnete, was einen neuen Rekord darstellt.

In einer Erklärung fordert Airbnb die Regierungschefs der zehn meistbesuchten Städte in der EU (Paris, Rom, Barcelona, Madrid, Berlin, Lissabon, Mailand, Amsterdam, Wien und Prag) auf, "die verheerenden Auswirkungen der Hotels auf den Anstieg des Übertourismus zu bekämpfen".

Allein im vergangenen Jahr wurden in Europa 289 neue Hotels mit insgesamt 38.681 Zimmern eröffnet. Bis Ende 2024 wird sich diese Dynamik mit 1.661 Hotelprojekten in ganz Europa fortsetzen, wodurch fast 250.000 Hotelzimmer hinzukommen, die entweder im Bau oder in Planung sind. Viele dieser Projekte befinden sich in Touristenstädten wie Madrid, Lissabon und Porto.

"Europa braucht mehr Wohnungen - nicht Hotels - aber die Städte bauen mehr Hotels, während der Wohnungsbau in Europa sich dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt nähert", beklagt die Plattform in derselben Erklärung.

Die Studie, die Daten von Eurostat und der Welttourismusorganisation zusammenstellt, zeigt auch, dass zwischen 2021 und 2023 die Zahl der Übernachtungen in den zehn meistbesuchten Städten der EU um mehr als 200 Millionen oder das 2,5-fache steigen wird, wobei 75 % dieses Wachstums auf Hotels entfallen.

Airbnb hebt auch die "erheblichen" wirtschaftlichen Auswirkungen der lokalen Unterkünfte hervor und erwähnt, dass für jeden Euro, den Gäste in Portugal auf der Plattform ausgeben, zusätzliche 2,5 Euro in nahe gelegenen Unternehmen und Dienstleistungen generiert werden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass sich die Hotels hauptsächlich auf die städtischen Zentren konzentrieren, während mehr als die Hälfte der Übernachtungen (59 %) auf der Airbnb-Plattform außerhalb der städtischen Zentren stattfanden.

Die Plattform weist auch darauf hin, dass Fluggesellschaften und Kreuzfahrten ebenfalls erheblich zum Touristenstrom in die historischen Zentren beitragen. So berichtet Airbnb, dass die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere in Lissabon, Amsterdam und Barcelona zwischen 2022 und 2023 um mehr als 50 % zunehmen wird. In Lissabon betrug der Anstieg zwischen 2022 und 2023 54 % und erreichte mit 758.328 Passagieren einen historischen Rekord.