Portugiesen, die ein neues Haus bauen wollen, müssen mit den höchsten Kosten seit über zwei Jahren rechnen. Im Juli stiegen die Kosten für den Bau eines neuen Hauses um 4,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit auf den höchsten Wert seit März 2023. Dies geht aus den neuesten Daten des Kostenindex für den Bau neuer Wohnungen (ICCHN) hervor, der vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht wurde.

Diese Verschlechterung kommt zu einer Zeit, in der der Bausektor bereits unter erheblichem Druck stand, wobei die steigenden Preise durch zwei Hauptfaktoren angetrieben wurden: Baumaterialien, die einen jährlichen Anstieg von 1,5 % verzeichneten - ebenfalls der höchste Wert seit März 2023 - und vor allem Arbeit, deren Kosten um 8,9 % anstiegen und damit den höchsten Stand seit Oktober 2024 erreichten, so ein Bericht von ECO.

Die Arbeitskomponente ist weiterhin der Haupttreiber der steigenden Wohnkosten. "Die Arbeitskosten trugen 4 Prozentpunkte (3,4 Prozentpunkte im Vormonat) zur jährlichen Veränderungsrate des ICCHN bei", heißt es in dem INE-Dokument. Dieser Inflationsdruck auf die Kosten für spezialisierte Arbeitskräfte spiegelt nicht nur die Lohnerhöhungen in diesem Sektor wider, sondern auch den Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Im Gegensatz dazu war der Beitrag der Materialkosten mit 0,8 Prozentpunkten (0,5 Prozentpunkte im Juni) zur Gesamtkostenveränderung moderater. Diese Dynamik deutet darauf hin, dass die Hauptquelle des Kostendrucks nach wie vor die menschliche Komponente des Bauwesens ist, auch wenn die Materialpreise zu steigen begonnen haben.

Über die Jahresprognose hinaus zeigt auch der monatliche Trend Anzeichen für eine Beschleunigung der Kosten für Neubauten. "Die monatliche Veränderungsrate der ICCHN lag im Juli 2025 bei 0,7 % und damit 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat", so das INE. Diese Beschleunigung im Vergleich zum Vormonat deutet darauf hin, dass sich der Inflationsdruck im Bausektor verstärken könnte.

Aus dem Dokument geht auch hervor, dass die Material- und Arbeitskosten im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,3 % bzw. 1,1 % gestiegen sind, was zeigt, dass die Arbeitskomponente auch im Monatsvergleich die stärkste Wachstumsrate aufweist.